EMIL NOLDE

 (1867 – 1956)

„Berglandschaft”, 1948
Aquarell auf Japan. 26,4 x 45,4 cm.
Signiert. Mit Bestätigung von der Stiftung.
An der Finanzierung des Erwerbs beteiligt.

„Gelbe und rote Sonnenblumen”, um 1948
Aquarell auf Japan, 34,7 x 46,8 cm.
Signiert. Mit herausragender Provenienz. 
In Kommission.
Aus einer Privatsammlung vermittelt

„Mädchenkopf“, um 1925-1930.
Aquarell auf Japan, 45,7 x 30,6 cm.
Unten rechts signiert.
Aus einer Privatsammlung vermittelt.

Der deutsche Maler und Grafiker Emil Nolde wird am 1867 in der Ortschaft Nolde als Emil Hansen geboren. 1901 benennt er sich nach seinem Geburtsort. Bereits früh zeigt sich das künstlerische Talent des zarten Landjungen, er wird in Flensburg Lehrling in einer Möbelwerkstatt, später besucht er dort bis 1888 die Sauermannsche Schnitzschule. 1889/90 studiert Emil Nolde an der Kunstgewerbeschule in Karlsruhe. 

1892 erhält er eine Anstellung als Zeichenlehrer an der Schule des Industrie- und Gewerbe­museums in St. Gallen. Hier entstehen karikaturistische Zeichnungen der Schweizer Berge als Riesen und Naturgestalten, die als Postkartenmotive reißenden Absatz finden.

1898 beginnt er daraufhin in München ein Malereistudium in der Malschule von Friedrich Fehr, 1899 beginnt er zunächst ein Studium an der privaten Malschule von Adolf Hölzel in Dachau, bevor er im selben Jahr nach Paris reist, wo er die Académie Julian besucht. Ab 1901 hat Nolde ein eigenes Atelier in Berlin. Er erkrankt an Tuberkulose, verbringt die Jahre bis 1913 in den Sommermonaten immer wieder auf dem elterlichen Hof in Nordschleswig, in Jütland, auf der Insel Alsen. 

Von 1906 bis 1907 ist er Mitglied der Künstlergruppe Brücke und begegnet in Berlin Edvard Munch In der kurzen Zeit, in der er Brücke-Mitglied war, brachte er die Radierung in die Gemeinschaft. 1909 wurde Nolde Mitglied der Berliner Secession. Erste religiöse Bilder entstehen. 

1913/14 unternimmt Nolde mit seiner Frau Ada eine Südseereise, während der auf dem gesamten Reiseweg eindrückliche Skizzen und Aquarelle der Menschen entstehen.

1916 zieht der Künstler nach Utenwarf. 1926 übersiedelt Emil Nolde mit seiner Frau nach Seebüll, wo er sich ein Atelierhaus baut. Mit dem Umschwenken der Kulturpolitik bleibt auch Nolde nicht verschont und wird 1933 als entarteter Künstler verfemt. Dies obwohl zur Zeit des Nationalsozialismus Teile der Nazi-Führung seine Kunst und seine kunst­politische Einstellung sehr schätzen. Er war sowohl Mitglied der NSDAP in Nordschleswig wie auch antisemitisch eingestellt.

Er wird aus der Preußischen Akademie der Künste ausgeschlossen, wo er seit 1930 Mitglied ist. 1.052 seiner Werke werden aus deutschen Museen entfernt, zudem erhält er 1941 Malverbot.

In den darauffolgenden Jahren bis zu seinem Tod arbeitet Emil Nolde an vorwiegend kleinformatigen Aquarellen, die er die „Ungemalten Bilder” nennt. Über 1.300 Blätter entstehen, Landschaften, Figurenbilder, Blumenstillleben in intensiven leuchtenden Farben. Nolde ist ein begnadeter Kolorist. 

Emil Nolde stirbt 1956 in Seebüll, wo er neben seiner 1946 verstorbenen Frau Ada in dem von beiden geliebten Garten seine letzte Ruhestätte findet. Das Atelier- und Wohn­haus wird 1956 als „Stiftung Ada und Emil Nolde” zu einem Museum umgestaltet.

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