SERGE POLIAKOFF

(* 1974)

„Composition jaune“, 1965
Farblithografie auf BFK (Wasserzeichen), 63 x 47,5 cm
Signiert und nummeriert. Galerie im Erker St. Gallen.
Vermittelt

Der russische Maler Serge Poliakoff, als 13. Kind eines kirgisischen Pferdezüchters 1900 in Moskau geboren, gilt als wichtiger Vertreter der École de Paris. 1917 flieht er vor der Russischen Revolution nach Tiflis. Von Konstantinopel gelangt er 1923 nach Paris, wo er bis auf wenige Jahre sein Leben verbringen sollte.

Zuerst als Musiker den Lebensunterhalt verdienend, beginnt er gleichzeitig mit einem intensiven Studium der Malerei. Von 1929 an ist er an den Pariser Akademien Forchot und de la Grande Chaumière eingeschrieben, 1935 wechselt er für zwei Jahre an die Slade School of Art in London. 

Zunächst variiert er die akademischen Traditionen und bevorzugt gegenständliche Motive wie Akte, Häuser, Bäume etc. Nach 1935 findet er sukzessive zur Abstraktion und nutzt Farbe als Farbe ohne gegenständliche Bezüge. Entscheidend beeinflusst wird er von Kandinsky, den er bei seiner Rückkehr nach Paris kennenlernt. Von Sonia und Robert Delaunay lernt er die gefühlsbezogene Bedeutung von Farbe schätzen, das Interesse für Simultankontraste wird geweckt. 

Poliakoff entwickelt eine sehr individuelle Form abstrakter Malerei, die bunte Farbflächen nebeneinander stellt. In den 1940er Jahren bleibt er im graubraunen Farbbereich, später, ab 1950 erweitert er seine Skala um leuchtende, gegeneinander abgesetzte Töne. In seinem Spätwerk reduziert er die kräftige Polychromie auf erdfarbene Nuancen und zeigt eine Neigung zur monochromen Gestaltung. Poliakoffs Bilder werden in den 1950er und 1960er Jahren auf internationalen Ausstellungen präsentiert. Er nahm an der Documenta II und III teil und bekam nach der Einbürgerung in Frankreich 1962 einen eigenen Saal auf der Biennale von Venedig. In den späten Jahren entstehen eine Anzahl von Lithographien, denen Poliakoff sich insbesondere ab 1962 widmet, sowie Gemälde kleineren Formats. Er stirbt 1969 in Paris.

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