EVELYN HOFER

(1922 – 2009)

„Phoenix Park on a Sunday, Dublin”, 1966
Dye Transfer. Motivgröße 34 x 41,5 cm. 
Verso signiert. Vermittelt.

Evelyn Hofer, 1922 in Marburg an der Lahn geboren, war eine deutsch­stämmige Foto­grafin, die später die mexikanische und englische Staatsbürgerschaft annahm. Hofer schuf über Jahrzehnte hinweg ein Werk, das sowohl die Tradition von August Sanders Bildauffassung eigenständig weiterentwickelte als auch die Farbfotografie von William Eggleston vorwegnahm

Hofer verließ Deutschland 1933. Die Familie ging in die Schweiz. Hofer erlernte dort ab den Vierzigerjahren das Fotografie-Handwerk von der Pike auf: in einem Fotostudio, dazu noch als Privatschülerin bei Fotografen der Neuen Sachlichkeit.

Hofer arbeitete am liebsten mit der Großformatkamera. 1942 siedelte die Familie nach Mexiko über, 1946 ging die Fotografin nach New York und traf dort auf eine äußerst lebendige Szene, die dabei war, Magazine und Illustrierte zu erobern. Früh experi­men­tierte Hofer mit der Farbfotografie. Dank ihrer Nähe zur Kunst bereicherte sie ihre technische Perfektion in der Fotografie um die Kompositonsprinzipien der Malerei.

Viele Bilder von Hofer sind im Dye Transfer-Verfahren entstanden, einem foto­chemi­schem Prozess, in dem die Motive in aufwendigen Farbadditionsverfahren zu ihrer plastisch wirkenden, leuchtenden Gestalt kommen. Wie Farbschichten, die auf Leinwand aufgetragen werden. 

Jedes der Bilder von Evelyn Hofer steht so für einen gelassenen, geradezu würdevollen Augenblick voller Esprit und Humor, ganz egal, ob die Fotografin Menschen arrangiert oder Obst in einer Schale, ob sie Landschaften und Städte einfängt oder die Farb­explo­sionen auf Reklametafeln. Sie beherrscht vor allem eines: die Farben!

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